Villa Maraini: Bosshard Vaquer Architekten | 17.04.2013

Bosshard Vaquer Architekten gewinnen den selektiven Wettbewerb für den Umbau der Villa Maraini, dem Sitz des Schweizer Instituts in Rom.

Bosshard Vaquer Architekten gewinnen den selektiven Wettbewerb für den Umbau der Villa Maraini, dem Sitz des Schweizer Instituts in Rom. Die Vermessung dieser vom Tessiner Zuckerkönig Emilio Maraini gebauten Villa durch die HMQ AG im August 2012 diente als Grundlage für den Architekturwettbewerb.

Die imposante Villa Maraini, heutiger Sitz des Istituto Svizzero di Roma ISR, wurde 1903 im Auftrag des Tessiner Zuckerkönigs und deputati (Abgeordneten) im italienischen Parlament, Emilio Maraini, auf einem Hügel im Zentrum Rom erbaut. Seine Frau Carolina Maraini-Sommaruga schenkte die Villa 1946 der Schweiz für den kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Italien.

Seither können junge Schweizer Künstler und Wissenschaftler mit einem Stipendium in Rom Arbeits- und Studienaufenthalte verbringen. Seit den 1950er Jahren hat das ISR seine wissenschaftlich und kulturelle Tätigkeiten immer weiter entwickelt und dafür bauliche Interventionen unternommen, um die notwendigen Infrastrukturen bereitzustellen.

Gebäudeaufnahmen als Plangrundlage für Architekten

In den Archiven findet man keine Pläne vom Bau, weshalb die HMQ AG im Sommer 2012 den Auftrag erhielt, die Villa Maraini zu vermessen. Die umfassenden geometrischen Bauaufnahmen inklusive digitalem Geländemodell dienten als Plangrundlage für einen Architekturwettbewerb.

Das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL suchte im selektiven Projektwettbewerb überzeugende Lösungen, die den neuen baulich-strukturellen Anforderungen des ISR und gleichzeitig höchsten denkmalpflegerischen und architektonischen Anforderungen gerecht wird.

Es sei «ein grosser Vorteil, wenn wir als Architekten über vollständige und gut strukturierte Plangrundlagen verfügen, um uns mit dem Bestand auseinandersetzen zu können», erklären Bosshard Vaquer Architekten. Für sie war der Wettbewerbsentwurf der Villa Maraini «ein Prozess des genauen Hinschauens und des Verstehens des über hundertjährigen Gebäudes. Die Pläne, welche den Bestand dokumentierten, waren eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit.»

Bosshard Vaquer Architekten gewinnen Architekturwettbewerb

Bosshard Vaquer Architekten in Zürich haben den selektiven Wettbewerb für den Umbau der Villa Maraini gewonnen. Das von Meritxell Vaquer und Daniel Bosshard nach ihrer Mitarbeit im Büro von Peter Zumthor 2001 gegründete Architekturbüro ist bekannt dafür, Gebäude zu «verstehen».

«Die Herausforderung bestand darin, die Vorstellungen des BBL von einem Mehr an Gemeinschaft am Istituto Svizzero mit jährlich zwölf Stipendiaten aus Kultur und Wissenschaft und einer Öffnung für das Publikum räumlich umsetzen.» Gefordert war ein Zugang über das bestehende Pförtnerhaus auf Strassenniveau und die Anbindung der Villa mit einem neuen unterirdischen Foyer.

«Unser Augenmerk galt der Wegführung als eine Raumsequenz in die bestehenden Räumlichkeiten. Eine hier neu geschaffene zweigeschossige Halle ermöglicht das Ankommen in der Villa, Querblicke und einen ersten Bezug zum Garten.» Sozusagen als «Sahnehäubchen» erhält die über 100 Jahre alte Villa Maraini einen Dachaufbau mit drei Ateliers «als ein Zeichen für das Istituto Svizzero in der Stadt Rom».

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